Sprengel-Medienforum vermittelte Handwerkszeug für Öffentlichkeitsarbeit
Werkstatt-Atmosphäre im St. Marien-Gemeindezentrum: mit Stiften und Blöcken, Laptops und Kameras, Phantasie und Worten bauten die rund 40 Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Sprengel-Medienforums am vergangenen Wochenende an der Kommunikation von Kirche vor Ort. Sie feilten an ihrer Öffentlichkeitsarbeit, bastelten etwa am Gemeindebrief und lernten das Baukasten-System der landeskirchlichen Internetarbeit kennen.
Zu insgesamt sieben, je zweistündigen Workshops hatte die Evangelische Medienarbeit (EMA) gemeinsam mit der Sprengel-Öffentlichkeitsarbeit eingeladen. Die Teilnehmenden konnten sich für je ein Angebot am Vor- und Nachmittag entscheiden. So gab Dieter Sell Einblick in seine Schreibwerkstatt. „Sie haben 20 Sekunden Zeit, um den Leser davon zu überzeugen weiterzulesen“, warb der Redakteur bei Evangelischen Pressedienst für einen packenden Einstieg. Es gehe darum, beim Leser Bilder zu erzeugen, „Kino im Kopf“ sozusagen.
Hilmar Gattwinkel (Berlin), Experte für Kommunikation in Kirche und Diakonie, beschäftigte sich mit konzeptionellen Überlegungen zum Gemeindebrief, den Marcus Buchholz (EMA) eingangs als „schlafenden Riesen“ bezeichnet hatte. Welche Ziele verfolgt der Gemeindebrief, wen wollen wir damit erreichen, fragte Gattwinkel. Der Profi lehrte die Unterscheidung von Selbst- und Fremdbild, mahnte auch zu Redlichkeit: „Lege nichts in Schaufenster, was du nicht im Laden hast.“
In weiteren Werkstätten ging es etwa um die Technik. Der Fotojournalist Stefan Heinze (Burgdorf) vermittelte Kenntnisse zur zielsicheren Bedienung der Kamera und gab Tipps für ansprechende Fotos. Auf besonders großes Interesse traf das Angebot der Digitalen Agentur: Micha Steinbrück gab eine „Einführung in die Welt der systeme-e“. Dazu gehören Tools, mit denen sich beispielsweise Termine veröffentlichen lassen, die beim Erstellen von Newslettern helfen oder Anmeldungen zu Veranstaltungen sammeln.
Wie die Kollegen aus dem Printbereich warb Steinbrück für das Erzählen von Geschichten, auch im Internet. Dazu legte der Referent den Workshop-Teilnehmern ein noch weitgehend unbekanntes Werkzeug ans Herz, der Name: stories-e. Damit könnten beispielsweise Jugendliche von ihrem Konfirmandenseminar erzählen oder die Küsterin ihre Kirche vorstellen.
„Das Medienforum im Sprengel Lüneburg hat einmal mehr gezeigt: Der Bedarf an Fortbildungen im Bereich Öffentlichkeitsarbeit ist groß“, so Marcus Buchholz von der EMA. Die haupt- und ehrenamtlich Mitarbeitenden seien hoch motiviert. Tatsächlich zeigte sich Antje- Bednarek-Gilland nach dem Workshop „Kirche in den Schlagzeilen“ begeistert: „Ich hätte Lust, gleich mal eine Pressemitteilung zu schreiben“, sagte die Kirchenvorsteherin aus Lüneburg. Der Wolfsburger David Mertins bekannte: „Ich bin überrascht, wie viele kreative Möglichkeiten die Digitale Agentur für die Arbeit in Kirchengemeinden bereit stellt.“ Um damit zu arbeiten, müsse man kein Profi sein. Er wolle Mut machen, so Mertins: „Es ist leichter als man denkt.“
Hartmut Merten
Wilfried Staake