Landessuperintendent würdigt den Pastor als vorbildlichen Mahner
Pastor Wilfried Manneke aus Unterlüß (Kirchenkreis Celle) wird mit dem Paul-Spiegel-Preis 2018 geehrt. Das hat der Zentralrat der Juden in Deutschland mitgeteilt. Der mit 5.000 Euro dotierte Preis wird voraussichtlich im Juni 2018 in Hannover überreicht.
Dazu sagt der Lüneburger Landessuperintendent Dieter Rathing: "Ich beglückwünsche Pastor Manneke zu dieser besonderen Ehrung. Wilfried Manneke engagiert sich seit vielen Jahren prominent und konsequent gegen Rechtsextremismus und Antisemitismus. Über die Südheide im Sprengel Lüneburg hinaus nehme ich ihn als vorbildlichen Mahner für eine aufmerksame Demokratie wahr. In seinem öffentlichen Protest gegen völkisches Brauchtum lässt er sich auch von Drohungen und Gewalt gegen seine Person nicht abschrecken. Ich habe den Wunsch, dass diese Preisverleihung das Wahrnehmen von Positionen und Aktionen befördert, denen gegenwärtig Jüdinnen und Juden in unserem Land ausgesetzt sind.“
Manneke gehörte 2011 zu den Gründern der „Kirche für Demokratie – gegen Rechtsextremismus“, ist derzeit ihr Vorsitzender. Die „Kirche für Demokratie – gegen Rechtsextremismus“ ist ein Zusammenschluss verschiedener Initiativen innerhalb der Landeskirche Hannovers, die sich für Vielfalt, Versöhnung, Antirassismus, Demokratie und gegen Rechtsextremismus einsetzen. In dem Zusammenhang erinnert Manneke immer wieder an das biblische Gebot der Nächstenliebe: „Sie verlangt, dass wir klar hinsehen, klar reden und klar handeln.“
Erstmalig verlieh der Zentralrat der Juden in Deutschland 2009 den Paul-Spiegel-Preis für Zivilcourage. Damit erinnert der Zentralrat an seinen früheren Präsidenten und dessen unermüdliches Engagement gegen Rassismus, Fremdenfeindlichkeit und Antisemitismus.
Zugleich werde auf die Weise an eine starke Bürgergesellschaft, ohne die eine stabile und lebendige Demokratie nicht denkbar wäre, appelliert, heißt es auf den Internetseiten des Zentralrates der Juden in Deutschland. „Der Zentralrat will mit diesem Preis Menschen ehren, die sich im Sinne einer Bürgergesellschaft engagieren und Zivilcourage zeigen.“
Hartmut Merten