Wilfried Manneke erhält Paul-Spiegel-Preis 2018

Nachricht Unterlüß/ Lüneburg, 21. Februar 2018

Landessuperintendent würdigt den Pastor als vorbildlichen Mahner

Pastor Wilfried Manneke aus Unterlüß (Kirchenkreis Celle) wird mit dem Paul-Spiegel-Preis 2018 geehrt. Das hat der Zentralrat der Juden in Deutschland mitgeteilt. Der mit 5.000 Euro dotierte Preis wird voraussichtlich im Juni 2018 in Hannover überreicht.

Dazu sagt der Lüneburger Landessuperintendent Dieter Rathing: "Ich beglückwünsche Pastor Manneke zu dieser besonderen Ehrung. Wilfried Manneke engagiert sich seit vielen Jahren prominent und konsequent gegen Rechtsextremismus und Antisemitismus. Über die Südheide im Sprengel Lüneburg hinaus nehme ich ihn als vorbildlichen Mahner für eine aufmerksame Demokratie wahr. In seinem öffentlichen Protest gegen völkisches Brauchtum lässt er sich auch von Drohungen und Gewalt gegen seine Person nicht abschrecken. Ich habe den Wunsch, dass diese Preisverleihung das Wahrnehmen von Positionen und Aktionen befördert, denen gegenwärtig Jüdinnen und Juden in unserem Land ausgesetzt sind.“

Manneke gehörte 2011 zu den Gründern der „Kirche für Demokratie – gegen Rechtsextremismus“, ist derzeit ihr Vorsitzender. Die „Kirche für Demokratie – gegen Rechtsextremismus“ ist ein Zusammenschluss verschiedener Initiativen innerhalb der Landeskirche Hannovers, die sich für Vielfalt, Versöhnung, Antirassismus, Demokratie und gegen Rechtsextremismus einsetzen. In dem Zusammenhang erinnert Manneke immer wieder an das biblische Gebot der Nächstenliebe: „Sie verlangt, dass wir klar hinsehen, klar reden und klar handeln.“

Erstmalig verlieh der Zentralrat der Juden in Deutschland 2009 den Paul-Spiegel-Preis für Zivilcourage. Damit erinnert der Zentralrat an seinen früheren Präsidenten und dessen unermüdliches Engagement gegen Rassismus, Fremdenfeindlichkeit und Antisemitismus.

Zugleich werde auf die Weise an eine starke Bürgergesellschaft, ohne die eine stabile und lebendige Demokratie nicht denkbar wäre, appelliert, heißt es auf den Internetseiten des Zentralrates der Juden in Deutschland. „Der Zentralrat will mit diesem Preis Menschen ehren, die sich im Sinne einer Bürgergesellschaft engagieren und Zivilcourage zeigen.“

Hartmut Merten

Presseerklärung des Zentralrats der Juden

Der niedersächsische Pastor Wilfried Manneke erhält in diesem Jahr den Paul-Spiegel-Preis für Zivilcourage des Zentralrats der Juden in Deutschland. Die Preisverleihung findet voraussichtlich im Juni 2018 in Hannover statt.

Pastor Manneke engagiert sich seit 1995 gegen Rechtsextremismus. Damals schloss er sich dem „Arbeitskreis gegen Hetendorf 13“ an, der sich gegen ein Neonazi-Schulungszentrum richtete. 2009 gehörte der evangelische Pfarrer zu den Gründern des „Netzwerks Südheide gegen Rechtsextremismus“. Mit rund zehn weiteren aktiven Mitgliedern sowie 500 Unterstützern kämpft das Netzwerk seitdem gegen Rechtsextremisten in Niedersachsen.

Darüber hinaus zählte Pastor Manneke 2010 auch zu den Gründern der Initiative „Kirche für Demokratie – gegen Rechtsextremismus“ der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Hannovers, die ebenfalls seit Jahren mit intensiver Aufklärung und vielen Aktionen gegen Rechtsextremismus kämpft. Seit kurzem ist Pastor Manneke Vorsitzender des Sprecherrats der Initiative.

„Pastor Manneke beweist mit seinem außergewöhnlichen Engagement Mut und Beharrlichkeit“,  erklärte der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Dr. Josef Schuster. „Obwohl er persönliche Anfeindungen ertragen muss und bereits Anschläge auf ihn und seinen Wohnort verübt wurden, lässt sich Pastor Manneke nicht einschüchtern. Er und seine Mitstreiter zeigen ebenso wie die evangelische Landeskirche Hannovers einen herausragenden Einsatz zum Schutz von Minderheiten und für unsere Demokratie. Mit seiner Zivilcourage ist Pastor Manneke für uns alle ein Vorbild.“

Der Paul-Spiegel-Preis für Zivilcourage wird seit 2009 vom Zentralrat der Juden in Deutschland in Erinnerung an seinen früheren Präsidenten Paul Spiegel sel. A. und dessen unermüdliches Engagement gegen Rassismus, Fremdenfeindlichkeit und Antisemitismus sowie für eine starke Bürgergesellschaft vergeben. 2016 erhielt der Verein „Gesicht Zeigen!“ den Preis. Der Preis ist mit 5.000 Euro dotiert.