Bilder aus Krisenregionen

Nachricht Uelzen, 06. Mai 2018

Landessuperintendent eröffnet Fotoausstellung mit Werken von Wolf Böwig

Das Bild zeigt (v.l.) Dieter Rathing, Landessuperintendent des Sprengels Lüneburg, Gerard Minnaard von der Woltersburger Mühle und Lutz Krügener, Referent für Friedensarbeit, bei der Ausstellungseröffnung am 6. Mai (Foto: Hanns-Martin Fischer)

In Vertretung von Landesbischof Ralf Meister, der sich auf einer Dienstreise in Brasilien befand, eröffnete Lüneburgs Landessuperintendent Dieter Rathing am Sonntag, 6. Mai, während des Aktionstages „nachhaltig Uelzen“ auf dem Gelände der Woltersburger Mühle eine besondere Fotoausstellung.

Was die Ausstellung mit dem Titel „Krisenregionen“ des Hannoveraner Fotografen und Fotokünstlers Wolf Böwig mit Nachhaltigkeit zu tun habe? – Für den Regionalbischof des Sprengels Lüneburg ist das ganz offensichtlich: „Wolf Böwig liegt nichts am schnellen Bild“, sagte Rathing in seiner Eröffnungsrede, schließlich habe der Fotograf die verschiedenen Krisenregionen, von denen seine Bilder erzählen, nicht nur einmal bereist, sondern dieselben Orte und Menschen immer wieder. Aus solcher „Nachhaltigkeit von Wochen und Monaten in einem Land über Jahre hinweg“ seien Bilder entstanden, die – verbunden mit Gegenständen, Texten und Zitaten – „dokumentarischen  Erzählungen“ gleichkämen, die von einem langen Atem leben.

Wolf Böwig will mit seinen Fotos keine Bilder zu Nachrichten liefern, die bei der nächsten Meldung schon wieder in Vergessenheit geraten. Seine nahegehenden Fotos rütteln auf, fordern heraus. Sie verlangen von ihrem Betrachter „mehr als Empathie, Solidarität oder ein Hilfehandeln“, wie Rathing es ausdrückte, nämlich „breiter und tiefer über Frieden nachzudenken und für Frieden zu handeln“.

Gast der Vernissage war auch Lutz Krügener, Referent für Friedensarbeit im Haus kirchlicher Dienste in Hannover. Er erläuterte die Präsentationsmethode dieser Ausstellung. Wolf Böwig, im Jahr 2016 Kulturpreisträger der Landeskirche Hannovers, hat mit dem Grafikdesigner Christoph Ermisch die Idee der „exhibit out of a box“ entwickelt, um seine Fotoreportagen ohne den großen Aufwand einer konventionellen Ausstellung präsentieren zu können: In einer einfachen Holzkiste finden die langen Fotobahnen und Legenden Platz, aus denen die Ausstellung entsteht, aber auch das Material – selbstklebende Metallplättchen und Stabmagnete – zur Befestigung der Exponate. In dieser Form lasse sich die Ausstellung sehr einfach transportieren und fordere so gleichsam dazu auf, sie an vielen Orten möglichst vielen Menschen zugänglich zu machen – und nachhaltig zu wirken.

Hanns-Martin Fischer,
Beauftragter für Öffentlichkeitsarbeit im Kirchenkreis Uelzen