Landessuperintendent Rathing beim Verein Naturschutzpark Lüneburger Heide
Christen werden mitunter „Schäfchen“ genannt, Pastorinnen und Pastoren sind der Wortbedeutung nach „Hirten“. Doch was haben beide Arbeitswelten eigentlich miteinander zu tun? Das will Landessuperintendent Dieter Rathing bei einem einwöchigen Betriebspraktikum im Verein Naturschutzpark Lüneburger Heide (VNP) herausfinden. Start ist am 6. August.
„Zurzeit geht es vor allem um das Hüten“, beschreibt Dr. Barbara Guckes die Aufgabe. Die Oberschäferin ist beim VNP für das Beweidungsmanagement sowie den entsprechenden Personaleinsatz zuständig. „Herr Rathing und einer unserer Schäfer werden zusammen mit der Herde und den Hunden täglich an die zehn Kilometer durch die Heide ziehen, so lange, bis die Bande satt ist.“ Insgesamt unterhalte der VNP sechs Schafherden und eine Ziegenherde. Die Tiere leisteten den größten Teil der Landschaftspflege, indem sie das Vergrasen und Verbuschen der Heide verhinderten.
„Ich bin gespannt, ob es zwischen der Arbeit eines Hirten und dem Dienst eines Pastors noch eine Beziehung gibt“, freut sich Rathing auf seinen Einsatz in der Natur. Immerhin liege der größte Teil der Lüneburger Heide im Bereich des Sprengels Lüneburg, nennt der evangelische Regionalbischof ein weiteres Motiv für sein diesjähriges Betriebspraktikum. Ihn interessiere auch, was sich alles hinter der Arbeit des VNP verbirgt.
Seit seinem Amtsantritt 2011 nimmt sich Rathing einmal im Jahr eine Woche lang Zeit, um in eine fremde Arbeitswelt einzutauchen, mit dort engagierten Menschen ins Gespräch zu kommen und den eigenen Horizont zu weiten. So arbeitete der leitende Geistliche in vergangenen Jahren etwa in der von Stern’schen Druckerei in Lüneburg, in der technischen Abteilung des Celler Schlosstheaters und in der Wolfsburger Bäckerei Cadera mit.
Hartmut Merten