Regionalbischof ordiniert

Nachricht Lüneburg, 12. Mai 2018

Drei Frauen und ein Mann werden in nächster Zeit durch Landessuperintendent Dieter Rathing ins Pfarramt ordiniert.

Sarah Baumgärtner wird am Samstag, 9. Juni, um 15 Uhr in der Kirche zu Woltersdorf (Wendland) ordiniert. Die 29-Jährige stammt aus Hof (Saale), studierte in Neuendettelsau sowie in Göttingen Evangelische Theologie und absolvierte ihr Vikariat anschließend in Gemeinden des Kirchenkreises Lüchow-Dannenberg. Dass die Mutter eines Sohnes weiterhin in der Gegend tätig sein wird, hat nicht nur mit ihrem Mann Kai Arne Burmester zu tun, der Pastor in Wustrow ist. „Ich arbeite gern im dörflichen Kontext“, sagt die angehende Pastorin. Dorfgemeinden seien lebendig, weil Kirche oft der einzige Ort für ein gemeinschaftliches Miteinander sei. Dass es hier auch viel verdeckte Armut und Vereinsamung gibt, ist ihr bewusst. „Am Beruf der Pastorin reizt mich besonders, Menschen in allen Lebensphasen zu begleiten“, erklärt Sarah Baumgärtner. Ab 1. Juni ist sie mit halbem Stellenumfang für die Gemeindemitglieder in Trebel, Prezelle und Woltersdorf zuständig.

Auch Kristin Bogenschneider fühlt sich den Menschen auf dem Land verbunden: Sie tritt ihre erste Pfarrstelle in der Kirchengemeinde Dahlenburg-Nahrendorf (Kirchenkreis Lüneburg) an, die Ordination ist am Sonntag, 10. Juni, um 15 Uhr in Nahrendorf geplant. Geboren in Winsen (Luhe), studierte die 29-Jährige in Kiel, Tübingen und Göttingen. Anschließend ging sie als Gastvikarin in die Nordkirche, sammelte als Geistliche erste Gemeindeerfahrungen in Oldenswort in Nordfriesland. Bogenschneider, die nach der Schulzeit ein Auslandsjahr in Schweden verbrachte und später ein Praktikum bei der Militärseelsorge absolvierte, sieht in der seelsorglichen Begleitung von Menschen einen Arbeitsschwerpunkt. „Gemeinsam mit meiner zukünftigen Gemeinde möchte ich ihr Potential entdecken und neue Wege gehen, den christlichen Glauben und Gemeinschaft vor Ort zu leben und zu gestalten“, freut sich die angehende Pastorin auf ihren Dienst.

„Der Gottesdienst stellt eine wichtige Funktion innerhalb der christlichen Kirche dar, da sich hier die Gemeinde versammelt und das Evangelium gelebt und erfahren wird“, sagt Miriam Heuermann, die am Sonntag, 17. Juni, um 16 Uhr in Tostedt (Kirchenkreis Hittfeld) ordiniert wird. Die gebürtige Oldenburgerin, Jahrgang 1988, studierte in Göttingen, Berlin und Neuendettelsau. Als Vikarin sammelte sie in der Kirchengemeinde Meckelfeld-Over-Bullenhausen Erfahrungen als Geistliche. „Besonders begeistert hat mich die Arbeit mit Kindern im Grundschulalter“, gesteht die Mutter eines Sohnes, der im Juli 2017 geboren wurde. Die Theologin bringt Erfahrungen aus der Gremienarbeit mit: „Hervorstechend ist vielleicht meine Begeisterung für Zahlen, Finanzen und Buchhaltung“, sagt die Theologin, die sich zuletzt ehrenamtlich im Vorstand der  Interessensvertretung der Loccumer Vikarinnen und Vikare engagierte. Als Teamplayerin freut sie sich zudem auf Mitarbeitende: Die Zusammenarbeit mit Ehrenamtlichen ist ein Bereich, dem ich mich mit besonderer Freude widme.“

Eine weitere Einsegnung steht am 12. August, 15 Uhr, in Bad Bevensen an: Dann wird Johannes Luck in der Dreikönigskirche zum Pfarrer ordiniert. Der 31-jährige Theologe wurde in Hagen geboren. Nach dem Abitur in Lüchow leistete er zunächst einen Zivildienst im Pflegebereich, begann dann ein sozialwissenschaftliches Studium, wechselte aber bereits nach einem Semester zur Theologie. Dem Studium an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg und in Berlin folgte die Vikariatszeit in Neustadt am Rübenberge. „Als Pastor möchte ich für die Menschen da sein, als exemplarisch Glaubender und als deutender Theologe“, beschreibt Luck seine seelsorgliche Grundhaltung. Als einen Schwerpunkt nennt der angehende Pastor die Internetarbeit: „Seit Januar 2017 schreibe ich den Blog www.glaubensbriefe.de, um unter anderem Menschen zu erreichen, die nur selten am Sonntagsgottesdienst oder anderen kirchlichen Angeboten teilnehmen.“

In der evangelischen Kirche bedeutet Ordination die einmalige öffentliche Berufung und Einsegnung zum Pfarrdienst durch den (Regional-)Bischof. Damit beginnt ein drei Jahre dauernder Probedienst. In der Regel wird den Geistlichen anschließend die Bewerbungsfähigkeit verliehen, dies entspricht der Übernahme in das Pfarrdienstverhältnis auf Lebenszeit.

Hartmut Merten