Bernd Paul wird am 1. Juli in das Ehrenamt eingeführt
Pastor Bernd Paul aus dem wendländischen Küsten wird neuer Beauftragter für die Notfallseelsorge im Sprengel Lüneburg. Landessuperintendent Dieter Rathing führt den 41-jährigen Theologen in einem Gottesdienst am Sonntag, 1. Juli, um 15 Uhr in der St. Johannis-Kirche Lüchow in das Ehrenamt ein. Bernd Paul wird damit Nachfolger des im Februar 2012 verstorbenen Pastors Günter Proft (Kirchenkreis Wittingen).
Bernd Paul, der auf seiner ersten Pfarrstelle seit gut sieben Jahren für fünf kleine Kirchengemeinden rund um Küsten zuständig ist, absolvierte 2005 die Notfallseelsorge-Grundausbildung. Die Erfahrung mehrerer Unglücksfälle innerhalb kurzer Zeit gab den Ausschlag zu einer intensiveren Beschäftigung mit dem Thema. Seit sechs Jahren ist der Theologe Beauftragter im Kirchenkreis Lüchow-Dannenberg, 2008 belegte er den Kursus „Führen und Leiten in der Notfallseelsorge“. Seitdem ist er an der Ausbildung von Feuerwehrleuten beteiligt, fungiert zudem als Fachberater Seelsorge im Katastrophenschutzstab des Landkreises. Erst kürzlich ließ er sich zum Thema „Stressbearbeitung nach belastenden Ereignissen“ fortbilden.
„Es ist mir wichtig, für Menschen in akuter Not da zu sein“, sagt Bernd Paul, der die Seelsorge als eine Kernaufgabe der Kirche betrachtet. Auch der intensive Kontakt zu den Einsatzkräften bedeutet ihm viel. Auf seinen Wunsch hin werden deshalb der ärztliche Leiter des Rettungsdienstes im Landkreis Lüchow-Dannenberg, Dr. Sven-Peter Augustin, Kreisbrandmeister Claus Bauck sowie der Leiter des örtlichen Polizeikommissariats Thomas Meyn im Einführungsgottesdienst als Assistenten mitwirken. „Ohne die guten Erfahrungen der Zusammenarbeit im Landkreis hätte ich die Aufgabe des Sprengel-Beauftragten nicht übernommen“, erklärt Bernd Paul, der die beratende Unterstützung der Notfallseelsorge in den zwölf Kirchenkreisen des Sprengels als vorrangige Aufgabe ansieht.
„Wenn der Notfall eintritt, kommt jemand“, beschreibt Bernd Paul den Dienst des Seelsorgers. Ob es dabei um Todesfälle im häuslichen Bereich oder das Überbringung einer Todesnachricht geht, um Unfälle auf der Straße, Brände oder Suizid: Durch die Notfallseelsorge ist sichergestellt, dass immer ein Seelsorger einsatzbereit ist. „Ein Christ ist immer im Dienst“, sagt Bernd Paul, wobei die Betonung auf „ein“ liegt.
Im Kirchenkreis Lüchow-Dannenberg seien beispielsweise elf Kollegen als Notfallseelsorger im Einsatz. Für jeweils zwei Wochen übernehmen sie das Notfall-Handy und sind dann für die Einsatzleitstelle rund um die Uhr erreichbar. Ein Engagement, bei dem die Kirchenzugehörigkeit übrigens keine Rolle spielt. Bernd Paul versteht es schlicht als „Dienst am Gemeinwesen“.
Hartmut Merten