Celle-Blumlage begrüßt ordinierten Pastor Johannes Keune

Pressemitteilung Celle-Blumlage, 04. August 2024

„Der Umbruch eröffnet Chancen, Kirche anders zu denken.“

Die St. Katharinen-Kirche in Knesebeck freut sich, die Ordination von Johannes Keune zum Pastor bekanntzugeben. Die feierliche Zeremonie wurde von Regionalbischöfin Marianne Gorka geleitet.

In einem persönlichen Schreiben im Gemeindebrief der Blumlage beschreibt Keune seine Vorfreude auf die neue Aufgabe: „Oft bin ich mit dem Metronom durch die Lüneburger Heide gereist, um meine Studienorte Jena und Göttingen zu erreichen. Dabei habe ich mir oft gedacht: 'Hier müsste ich eigentlich mal aussteigen.'“

Jetzt ist der Tag gekommen, ab dem er aus dem Zug ausgestiegen ist und Jahre im Gepäck mit – Zeit, die er gern teilen möchte, „um Gemeinschaft zu stiften, Gottesdienste zu feiern und Menschen zu begleiten.“

Ein besonderer Gast aus Texas

Regionalbischöfin Marianne Gorka, seit März 2024 im Amt, freute sich darüber, als erste Amtshandlung im Kirchenkreis Celle eine Ordination durchführen zu können. Es sei „eine große Freude und Ehre“, dieser Aufgabe nachzukommen. Sie begrüßte in ihren Eröffnungsworten auch einen ganz besonderen Gast: Extra für die Ordination seines ehemaligen Gastes hatte Pastor Joseph Summerville die lange Reise aus Texas auf sich genommen – in der 11. Klasse hatte sich Johannes Keune auf ein Auslandsjahr eingelassen und sich auch dank seines Gastvaters dazu entschlossen, den Weg des Theologen einzuschlagen. „Wie in Ihrer Arbeit als DJ werden Sie auch als Pastor Ihr Equipment entsprechend einsetzen. In einer starken Dienst- und Glaubensgemeinschaft“, nahm Gorka den jungen Pastor in die Pflicht. Und für die zukünftigen Herausforderungen hatte die Regionalbischöfin noch einen schönen Auftrag: „Entdecken Sie Gott an den unterschiedlichsten Orten!“ 

"Hier müsste ich eigentlich mal aussteigen."

Johannes Keune

Glaube als Brücke zwischen Differenzen

In einem persönlichen Schreiben im Gemeindebrief der Blumlage beschreibt Keune seine Vorfreude auf die neue Aufgabe: „Oft bin ich mit dem Metronom durch die Lüneburger Heide gereist, um meine Studienorte Jena und Göttingen zu erreichen. Dabei habe ich mir oft gedacht: 'Hier müsste ich eigentlich mal aussteigen.'“

Jetzt ist der Tag gekommen, ab dem er aus dem Zug ausgestiegen ist und Jahre im Gepäck mit – Zeit, die er gern teilen möchte, „um Gemeinschaft zu stiften, Gottesdienste zu feiern und Menschen zu begleiten.“

Johannes Keunes Weg zum Pfarramt ist geprägt von vielfältigen Erfahrungen und Stationen. Geboren im Jahr 1992 in Lübeck als drittes Kind seiner Eltern, wuchs er in einer kirchennahen Familie auf. Nach dem Besuch eines evangelischen Kindergartens und dem Konfirmandenunterricht in St. Augustinus in Lübeck, verbrachte er ein prägendes Auslandsjahr in Alvin, Texas, bei einer lutherischen Gastfamilie.

Sein Gastvater leitete die Kirche vor Ort, seine Gastmutter war Religionslehrerin. „Beide zeigten mir, wie sie sich als politisch liberale („democratic“) Menschen mit den zum überwiegenden Teil politisch konservativen („republican“) Nachbarn und Kirchenmitgliedern in Texas trotz der Differenzen gut verstanden, wobei vor allem der Glaube eine Brücke darstellte.“ Diese Erfahrung verstärkte seinen Wunsch, Gemeindepfarrer zu werden.

Menschen in der Glaubensgemeinschaft in allen Lebenslagen begleiten

Sein Theologiestudium begann Keune an der Friedrich-Schiller-Universität in Jena, gefolgt von weiteren Studienabschnitten an der Ruhr-Universität Bochum, der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel und schließlich der Georg-August-Universität Göttingen. Während seines Studiums absolvierte er verschiedene Praktika, darunter ein Gemeindepraktikum in Bargfeld-Stegen und ein Auslandspraktikum an der University Lutheran Church in Norman, Oklahoma.

Johannes Keune bringt nicht nur seine theologische Ausbildung, sondern auch seine Leidenschaft für Musik und die kreative Gestaltung von Gottesdiensten mit. Besonders wichtig ist ihm die Arbeit in einer engen Glaubensgemeinschaft, wie er sie bereits in Alvin und Bargfeld-Stegen erlebt hat.

„Mein christlicher Glaube motiviert mich, Menschen in allen Lebenslagen zu begleiten, ob in Momenten der Freude oder des Schmerzes“, sagt Keune. „Ich möchte mit Menschen ins Gespräch kommen, sie seelsorgerlich unterstützen und die frohe Botschaft in einer Weise verkünden, die relevant und inspirierend ist.“

„Die Formel "1 Pfarrer + 1 Kirchturm = Kirche" hat ausgedient.“

Johannes Keune

Kirche dort stattfinden lassen, wo Menschen Andacht halten

Keune empfindet es als große Ehre, der Institution der evangelisch-lutherischen Kirche als Pastor dienen zu dürfen – auch in Zeiten, wo die Mitgliederstärke und Bedeutung der Institution Kirche nachlässt. „Dieser Umbruch eröffnet Chancen, Kirche anders zu denken, sich vom Primat der Pfarrperson weiter zu lösen und Kirche dort stattfinden zu lassen, wo Menschen Andacht halten, Gemeinschaft feiern und über Gott und die Welt nachdenken wollen. Die Formel ‚1 Pfarrer + 1 Kirchturm = Kirche‘ hat ausgedient“, sagt der junge Pastor.

Die große Chance, die daraus erwachse, sei die Grenzen der einzelnen Gemeinden aufzuweichen. Gemeinden könnten sich an verschiedenen Orten treffen und Menschen aus verschiedenen Stadtteilen und Dörfern könnten da partizipieren, wo sie die Sinn- und Gemeinschaftssuche hinführt. Einzelne Gemeinden könnten ihren Stärken und ihrem Umfeld entsprechend Profile ausbilden und sich auf diese Weise gegenseitig ergänzen.

„Der Fels, auf dem die Kirche Jesu Christi gebaut ist, ist das Wort Gottes, das sich auch gegen alle Veränderungen, Angriffe und Widrigkeiten dieser Welt erhält“, so Keune weiter.

Gemeinsam mit seiner Frau Charito und dem zweijährigen Sohn Naftali freut sich die Familie auf den neuen Lebensabschnitt im schönen Celle-Blumlage.