Regionalbischöfin mit Partnern in Südafrika

Pressemitteilung 29. August 2024

Für Einheit und Glaubensstärkung der evangelisch-lutherischen Kirchen: Regionalbischöfin auf Partnerschaftskonsultation in Südafrika

Mehr als 30 Teilnehmende aus evangelisch-lutherischen Kirchen auf vier Kontinenten versammeln sich vom 29. August bis 4. September in Johannisburg, Südafrika, um über die zukünftige Ausrichtung der weltweiten evangelisch-lutherischen Kirchen zu diskutieren. Mit dabei ist auch Regionalbischöfin Marianne Gorka, die den Sprengel Lüneburg und die Landeskirche Hannovers vor Ort vertritt.

Einander ein Zeichen des Friedens geben (Foto: Corinna Walz/mission_de)

Austausch auf Augenhöhe

Ziel ist es, Visionen zu entwickeln und sich durch die unterschiedlichen kulturellen Prägungen des Glaubens gegenseitig zu bereichern. Die Teilnehmenden, darunter viele Bischöfe und Bischöfinnen sowie Mitglieder in Leitungsfunktionen, kommen aus Ländern wie Brasilien, Peru, Malawi, Äthiopien, Südafrika, Indien, Russland und Deutschland. Täglich wird ein Teil des Programms von einem der Teilnehmenden gestaltet, der seine Ideen zu einer lebendigen Kirche präsentiert. Das Motto der Veranstaltung lautet „Austausch auf Augenhöhe“. Zudem sind Expert:innen eingeladen, um aktuelle Themen, wie das Verhältnis der Kirche zur LGBTQI+-Community, zu erörtern.

"Diese weltumspannende Institution hat mir meinen Horizont erweitert, sie trägt mich und unsere Gesellschaft in vielen kirchlichen und diakonischen Einrichtungen. "

Marianne Gorka, Regionalbischöfin Sprengel Lüneburg
Dr. Emmanuel Kileo, Direktor des Missionswerkes ELM im niedersächsischen Herrmannsburg bei der Eröffnungspredigt. (Foto: Malte Behlau)

Wichtige Fragen stehen auf der Tagesordnung: Während die Kirche im Globalen Süden wächst, sieht sich die Kirche in Europa mit schrumpfenden Mitgliedszahlen konfrontiert und sucht nach Wegen, Menschen mit der christlichen Botschaft zu erreichen. Es wird diskutiert, was der Norden vom Globalen Süden lernen kann und welche globalen Herausforderungen sowohl Menschen in Malawi und Indien als auch in Deutschland und Frankreich betreffen. Ein zentrales Thema ist die Glaubwürdigkeit der Kirche angesichts der zahlreichen Fälle von sexuellem Missbrauch durch Kirchenmitarbeitende.

„Einheit ist Kraft, Isolation ist Niederlage“

Dr. Emmanuel Kileo, Direktor des ELM, beschreibt die Motivation für die Reise nach Südafrika als einen Durst nach Einheit und Gemeinschaft. Er zitiert einen Spruch aus Tansania: „Umoja ni Nguvu“ – „Einheit ist Kraft, Isolation ist Niederlage“. Diese Grundidee zieht sich durch die Begegnungen der Partnerkirchen. Bischof Dr. Christian Samraj aus Indien betont, dass „ein Teil eines Körpers nicht allein funktionieren kann“.

Gabrielle Uecker aus Brasilien verweist auf Matthäus 18:20, um die Bedeutung der Partnerkirchenkonsultation zu unterstreichen: „Denn wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen“.

„Unsere Reise in das ferne Südafrika ist motiviert von unserem Durst nach Einheit, der Suche nach Gemeinschaft, dem Eins-Sein, dem Zusammensein, um diese Gemeinschaft wieder zu erleben - um das Einssein zu feiern“

Dr. Emmanuel Kileo, Direktor des ELM
Logo der Partnerschaftskonsultation

Der Weg zur Veränderung beginnt manchmal mit einer langen reise

Besonders erfreut ist das Evangelisch-lutherische Missionswerk in Niedersachsen, dass auch Vertreter*innen der Trägerkirchen mitgereist sind, um die Arbeit des ELM aus nächster Nähe zu begleiten und sich auszutauschen.

175 Jahre kann nur werden, wer ab und an etwas verändert oder erneuert. Nicht nur aus diesem Grund steht die diesjährige Konsultation des ELM und seiner internationalen Partnerkirchen unter dem Motto: Berufen Kirche zu sein: Verbinden - neu beleben - erneuern

Die Partnerkirchen des ELM sind 19 evangelische Kirchen in 15 Ländern, auf vier Kontinenten. Das ist auch der Grund für die weite Reise der Delegation aus Hermannsburg (in Deutschland) nach Südafrika. Vor zwei Jahren trafen sich die Partner hier.

Beginnend mit der Suche nach sich selbst, über die Suche nach der Kirche, geht es schließlich um die Frage, warum Kirche (manchmal) nicht sein kann, was sie gerne wäre. Das sind die Fragen, denen die Partner gemeinsam nachgehen wollen:

  • Wer sind wir?
  • Was ist die Kirche?
  • Was hindert uns daran, unsere Visionen zu verwirklichen?
  • Wie leben wir aus, wer wir sind?

Am Ende sollen Impulse und Visionen für die Gemeinschaft und Kirche gefunden werden.

Ein sicherer Raum in Krisenzeiten

Die Mitglieder der Partnerkirchen  beziehen sich auf biblische Grundlagen und wollen Jesu und seinem Bild der Kirche folgen. Gerade in der heutigen Zeit, in der das Leben durch verschiedene Krisen bedroht ist, haben die Kirchen eine immense Bedeutung, einen sicheren Raum zu bieten und Hoffnung für die kommenden Generationen zu schaffen.

Der Weg zu großen Veränderungen beginnt häufig mit kleinen Schritten - und manchmal langen Reisen.
 

Mit diesem gebet beginnt die Partnerschaftskonsultation in Südafrika 2024:

Gütiger Gott, 
wir sind über verschiedenste Meere angereist
um diesen Ort zu erreichen,
aber sind alle mit demselben
Wasser getauft.
Wir haben verschiedene Herkunft und Kulturen,
aber sind in einem Glauben vereint;
Wir sind, jede/r Einzelne von uns, einmalig und wertvoll für Gott,
und wir sind Glieder eines Leibes;
wir haben verschiedene Träume und Zweifel,
aber unsere Herzen schlagen in einer Hoffnung;
wir sind gesegnet mit unterschiedlichen Begabungen,
damit wir dem einen Gott dienen können, den wir anbeten.
Amen

Die Themen im Überblick

Die Themen der Partnerschaftskonsultation 2024 (Grafik: ELM)

Verschiedene Themen werden an verschiedenen Stationen in Südafrika besprochen:

  • Wer sind wir?
  • Was ist die Kirche?
  • Was hindert uns daran, unsere Visionen zu verwirklichen?
  • Wie leben wir aus, wer wir sind?