Verbrechen an jungen Luftwaffenpiloten darf nicht vergessen werden
Genau 80 Jahre ist es her, dass in Wolfsburg der US-Luftwaffenpilot Sidney A. Benson Opfer eines Lynchmordes wurde. Mit einer Gedenkveranstaltung erinnerten Kirche und der Volkswagen-Betriebsrat an diese dunkle Stunde der Wolfsburger Geschichte.
Gemeinsam für Frieden und Menschlichkeit
"Was ihm widerfahren ist, ist nicht mehr als menschlich zu bezeichnen", sagte die Lüneburger Regionalbischöfin Marianne Gorka bei der Gedenkstunde. Es sei wichtig, sich an das Unmenschliche zu erinnern, um das Menschliche wieder hervorzubringen und zu stärken. Gorka rief dazu auf, gemeinsam gegen Hass, Feindseligkeiten und Radikalismus einzutreten, damit solche Ereignisse nie wieder geschehen. „Den Anfang machen Einzelne. Den Anfang befeuert ein System, dass diese zunehmende Radikalisierung nicht ahndet. Den Anfang ermöglicht das Fehlen jeglichen Unrechtsbewusstseins. So dass selbst Kriegsregeln nicht mehr greifen und Menschen der absoluten Willkür anderer ausgesetzt sind.“
Auch Pastor Frank Morgner von der Stadtkirchengemeinde Wolfsburg appellierte dafür, sich auf Frieden und friedvolles Miteinander zu besinnen. „Das schreckliche Schicksal des Einen erinnert uns zugleich an unzählige andere Schicksale von Menschen, die damals wie heute leiden unter Hass und Feindseligkeiten und die damals wie heute sterben durch Krieg und Gewalt.“ Es gelte, die, die Erinnerung an die einzelnen Schicksale zu bewahren, und zugleich selbst zu Werkzeugen des Friedens in der Welt zu werden.