Gottes Segen für Religionslehrkräfte
31 Lehrkräfte für den Evangelischen Religionsunterricht aller Schulformen haben zum Abschluss einer dreitägigen Veranstaltung in Hermannsburg ihre so genannten Vokationsurkunden erhalten. „Vokation bedeutet die kirchliche Begleitung und Unterstützung der Religionslehrkräfte“, erläuterte Dr. Barbara Hanusa. Die Beauftragte für Kirche und Schule im Sprengel Lüneburg hatte gemeinsam mit ihrer Kollegin Amely Lißner aus dem Sprengel Stade die Leitung der Tagung übernommen.
Referendarinnen und Referendare erhalten für den Vorbereitungsdienst zunächst eine befristete Unterrichtsbestätigung. Dafür ist die Teilnahme an einer Vokationstagung, die als religionspädagogische Fortbildung konzipiert ist, Voraussetzung.
Barbara Hanusa äußerte in ihrem Impulsreferat Gedanken zum Religionsunterricht in der pluralistischen Gesellschaft. „Es geht um Resonanz und Relevanz“, sagte Hanusa, die als Schulpastorin am Bernhard-Riemann-Gymnasium in Scharnebeck (Kirchenkreis Lüneburg) selbst Unterricht erteilt.
Die aus den niedersächsischen Landeskirchen Hannover, Oldenburg und Braunschweig kommenden Lehrkräfte, unter ihnen fünf Männer, bekamen anschließend in Workshops neue Ideen. Wie man „Offene theologische Gespräche kompetent führen“ kann, erklärte etwa Gerlinde Krehn aus Nürnberg. „Interreligiöse Perspektiven in Bildern einnehmen“ war Thema von Marion Koch, die sonst für die Hamburger Kunsthalle tätig ist. Amely Lißner ging es um „Trauer und Trost in der Schule“.
„Der Religionsunterricht ist gemeinsame Sache von Kirche und Staat, und die Vokation ein Baustein, mit dem die Kirchen der Konföderation ihre Verantwortung für den Religionsunterricht wahrnehmen“, heißt es auf der Homepage der hannoverschen Landeskirche. Um die Verbindung zu unterstreichen, feierte der Landessuperintendent Dieter Rathing schließlich gemeinsam mit den Tagungsteilnehmern einen Gottesdienst.
Für den Regionalbischof des Sprengels Lüneburg ist der Religionsunterricht an staatlichen Schulen schon deshalb sinnvoll, „weil Schule auch eine Seele hat“. Zudem habe nicht nur jeder Mensch diesen inneren Kern, sondern jeder und jede könne auch eine gute Seele in der Schule sein. „Ich bin mir sicher, Sie sind das“, machte Rathing den Religionslehrkräften Mut zu ihrem Dienst.
Hartmut Merten