Neue Luther-Bibel für die Gottesdienstgestaltung
In diesen Tagen erhalten die rund 220 Lektorinnen und Lektoren sowie 125 Prädikantinnen und Prädikanten im Sprengel Lüneburg von Landessuperintendent Dieter Rathing ein unerwartetes Geschenk: Die zum Gedenkjahr der Reformation 2017 überarbeitete Luther-Bibel. „Der ehrenamtliche Dienst der Verkündigung ist in besonderer Weise mit der Reformation verbunden“, erklärt Rathing. Zwar habe Luther zu seiner Zeit einen Verkündigungsdienst von Ehrenamtlichen noch nicht im Blick gehabt. „Aber mit der Wiederentdeckung des urchristlichen Priestertums aller Glaubenden und Getauften hat er die Spur dahin gelegt“, so Rathing.
Das Amt der Verkündigung wird in der hannoverschen Landeskirche Personen verliehen, die für diese Aufgabe speziell ausgebildet und dann dazu berufen werden. „Sie stehen damit nicht über der Gemeinde, sondern in ihr“, betont Rathing. Die verantwortliche Gottesdienstgestaltung sei neben anderen Möglichkeiten ehrenamtlicher Tätigkeit in der Kirche „der Schritt in das Zentrum und in das Herzstück der Gemeinde“.
Während Lektoren in den von ihnen gestalteten Gottesdiensten in der Regel Lesepredigten vortragen, erhalten Prädikanten nach einer weiteren Ausbildung das „Recht zur freien Wortverkündigung“, verfassen ihre Predigten also selbst. Seit kurzem können Prädikanten darüber hinaus auch mit der Leitung von Abendmahlsfeiern beauftragt werden. Die Kirche traue den Mitarbeitenden im ehrenamtlichen Verkündigungsdienst „aus voller Überzeugung zu, durch Wort und Sakrament in die Gemeinde mit Vollmacht zu sprechen“, lobte der Regionalbischof. Die revidierte Luther-Bibel solle ihnen dabei eine Hilfe sein.