Rund 1700 Bläser aus allen Teilen der hannoverschen Landeskirche haben diesem Sonntag in der Hansestadt Lüneburg das Landesposaunenfest gefeiert. „Geschenkt“ hieß das Motto des alle vier Jahre stattfindenden Bläserevents in Anlehnung an eine Erzählung aus der Apostelgeschichte. Dort wird von einer gefährlichen Seefahrt des Paulus und einiger Gefährten berichtet, die am Ende doch glücklich ausgeht. „Wir spielen für alle, die uns geschenkt sind und mit denen wir gemeinsam auf diesem Lebensschiff unterwegs sind“, sagte die Landespastorin für die Posaunenchorarbeit, Marianne Gorka (Hildesheim), im Eröffnungsgottesdienst. Die christliche Hoffnung gelte „auch für Dana in Jerusalem wie für Nori in Gaza-Stadt: Brass for peace“, betonte Gorka.
Parallel zum Hauptprogramm mit Konzerten und Workshops hatte das Posaunenwerk erstmals zu einem Jungbläserfestival eingeladen, rund 200 vorwiegend jugendliche Anfänger nahmen daran teil. Ein weiteres Novum waren diakonische Einsätze kleinerer Bläsergruppen, unter anderem vor Seniorenheimen, dem Klinikum und einer Obdachlosenherberge. Auch eine Andacht zum 70. Jahrestag des gescheiterten Attentats auf Adolf Hitler in St. Nicolai wurde von Bläsern begleitet. Dass die kirchliche Bläserarbeit nicht nur soundgewaltig, sondern auch mitreißend rhythmisch sein kann, bewies die Schlussveranstaltung „Rhythm & Brass“ in Zusammenarbeit mit der Percussion-Gruppe „Groove Onkels“.
Das Posaunenwerk der hannoverschen Landeskirche ist Teil des Evangelischen Zentrums für Gottesdienst und Kirchenmusik, des Michaelisklosters in Hildesheim. Dazu gehören rund 630 Chöre und 12500 Bläser, deren Arbeit durch sieben Landesposaunenwarte unterstützt wird.
Für den Lüneburger Landessuperintendenten Dieter Rathing hat die Bläserarbeit höchsten Rang: "Die Musik der Posaunenchöre steht für die evangelische Kirche".
Hartmut Merten