Rathing plant Arbeitseinsatz im Südseecamp

Nachricht Wietzendorf, 26. Juni 2013

Landessuperintendent will "einfach mit anpacken"

Der Termin im Kalender von Dieter Rathing klingt nach Urlaub: Südseecamp Wietzendorf. Doch der Landessuperintendent des Sprengels Lüneburg der hannoverschen Landeskirche sucht im Camping- und Bungalowpark Lüneburger Heide nicht etwa Erholung. Vom 29. Juli bis 2. August will Rathing bei einem Betriebspraktikum den Tourismus näher kennenlernen. Jetzt traf sich der Regionalbischof, begleitet von Tourismus-Pastorin Marion Römer, mit Liesel Thiele vom Südseecamp zur Planung seines Arbeitseinsatzes.

„Wie verbringen Leute ihren Urlaub“, ist eine der Fragen, die Rathing in Erfahrung bringen will. Er wolle den Tourismus wahrnehmen, „indem ich einfach mit anpacke, sei es Straßefegen oder Tellerwaschen“, erklärt der evangelische Regionalbischof seine Bereitschaft. Dabei erhofft sich Rathing auch Einblicke in das Umfeld der Arbeit von „Kirche unterwegs“, die im Südseecamp seit rund 40 Jahren präsent ist.

„Ein paar Hände mehr können wir immer gebrauchen“, freut sich die Geschäftsführerin des Familienunternehmens auf den Einsatz des Geistlichen. Und Liesel Thiele hat sich auch schon Gedanken über mögliche Betätigungsfelder ihres prominenten Praktikanten gemacht: „In den ersten zwei Tagen setze ich Sie im Platzdienst ein.“ Dazu gehörten beispielsweise kleine Reparaturen in den Chalets oder Campingwagen, erläutert Liesel Thiele. Gelegentlich beklagten sich Gäste darüber, dass die Putzfrau nicht richtig sauber gemacht habe, dem müsse dann nachgegangen werden. Das Schlichten von Streit sei mitunter nötig, wenn etwa ein Gast dem anderen vorwirft, er lasse seinen Hund frei herum laufen. Um als Südseecamp-Mitarbeiter kenntlich zu sein, werde Rathing mit entsprechender Kleidung ausgestattet, versprach Thiele.

Auch Gartenarbeiten auf dem Gelände, das so groß ist wie 90 Fußballfelder, soll Rathing nach den Vorschlägen seiner „Chefin auf Zeit“ erledigen. Und mindestens einmal den Animateur unterstützen, etwa bei der Gestaltung des Kinderprogramms, beim traditionellen Stockbrotbacken oder bei einer Geisternachtwanderung. „Sie sind groß, geben bestimmt prima einen gruseligen Geist ab“, freut sich die Südseecamp-Chefin.

Zum Angebot von „Kirche unterwegs“ in dem Park gehören unter anderem das Familien-Vormittagsprogramm, Kreativangebote für Kinder und die abendliche Gute-Nacht-Geschichte im Kirchenzelt. Auch die Familiengottesdienste, sonntags um 10.30 Uhr, wollen möglichst alle Generationen erreichen – mit Kinderliedern und Chorälen, bildhaft erzählten Geschichten und persönlich formulierten Gebeten, einer Predigt für die Erwachsenen und einer „Lutscherpredigt“ für die Kleinen.

Die Arbeit des Kirchenteams um Diakon Bernd Knobloch ist aus dem Südseecamp gar nicht mehr wegzudenken, bestätigt Liesel Thiele. Die Angebote würden von den Gästen gern genutzt. „Manche kommen immer wieder zu uns, gerade weil es hier Kirche unterwegs gibt.“ Eine Erfahrung, die Marion Römer vom Haus kirchlicher Dienste in Hannover gern hört. Die Tourismus-Referentin in der Region Lüneburger Heide weiß: Im Urlaub sind viele Menschen besonders ansprechbar für kirchliche Angebote.

Die wird der Praktikant Dieter Rathing diesmal allerdings eher von außen wahrnehmen. Als jemand, der im Camp den Müll beseitigt. Denn auch der Ordnungsdienst wird zu seinen Aufgaben gehören.

Schon jetzt laden wir herzlich ein zu einem

Pressegespräch am Donnerstag, 1. August, 13.30 Uhr

im Insel-Restaurant des Südseecamp Wietzendorf. Dann berichtet 

  • Landessuperintendent Dieter Rathing über seine Erfahrungen und Einsichten im Betriebspraktikum,
  • Pastorin Marion Römer steht für Fragen rund um die Kirche im Tourismus zur Verfügung.

Hartmut Merten