Junge Pastoren brauchen Vertrauen

Nachricht Lüneburg , 14. Januar 2013

Landessuperintendent Dieter Rathing ordiniert junge Theologen

Sechs junge Theologinnen und Theologen werden in den nächsten Wochen im Bereich des Sprengels Lüneburg durch Landessuperintendent Dieter Rathing zu Pastoren ordiniert. Der Berufung und Einsegnung zum pfarramtlichen Dienst folgt ein in der Regel drei Jahre dauernder Probedienst.

Florian Herterich wird am Samstag, 26. Januar, 17 Uhr in der Bonhoeffer-Kirchengemeinde Wolfsburg ordiniert. Herterich wurde 1975 in Soltau geboren, seine Studienzeit verbrachte er in Göttingen und Jena. Der musikalisch begabte Geistliche sieht seine Schwerpunkte unter anderem in der Gestaltung von Gottesdiensten, in der Seelsorge sowie in der Arbeit mit Kindern. Er ist verheiratet und Vater von drei Kindern.

Am Sonntag, 27. Januar, 15 Uhr wird Malte Christian Plath in der St. Johanniskirche in Lüchow zum Pfarrdienst eingesegnet. Der 29-Jährige stammt aus Cuxhaven und studierte in Göttingen. Anschließend absolvierte Plath zunächst ein Spezialvikariat im Arbeitsfeld Kunst und Kultur. „Darüber nachzudenken, inwiefern Religion auch in außerkirchlichen Bereichen unserer Gesellschaft eine Rolle spielt“, beschreibt er diese Gelegenheit im Haus kirchlicher Dienste in Hannover. Gemeindeerfahrungen sammelte Malte Christian Plath in Horst (Garbsen). Dort hat sich der ledige Theologe besonders in der Trauerbegleitung und im kirchlichen Unterricht engagiert.

Die Kirchengemeinde St. Dionysius in Fallingbostel wird die erste Wirkungsstätte der Pastorin Silke Kuhlmann sein. Die 30jährige, verheiratete Mutter von zwei Söhnen absolvierte ihr Vikariat im nahe gelegenen Walsrode, nachdem sie ihr Theologiestudium in Kiel, Prag, Tübingen und Göttingen abgeschlossen hatte. Zu ihren besonderen Interessen gehören ethische Themen wie Schwangerschaftsabbruch, Embryonenforschung und Sterbehilfe. Die erfahrene Chorsängerin freut sich, „auf die Aufgaben, die auf mich warten und darauf, mit meiner Familie endlich in einer Gemeinde Heimat zu finden“. Der Ordinationsgottesdienst am Sonntag, 3. Februar, beginnt um 15.30 Uhr.

Die Ordination von Hans-Angelus Meyer ist am Sonntag, 10. Februar, 14.30 Uhr, in der St.- Stephanuskirche in Wittingen geplant. Der 33 Jahre alte gebürtige Zevener durchlief zunächst eine Ausbildung zum Industriekaufmann, bevor er in Rostock , Chicago und Göttingen Theologie studierte und anschließend in Pattensen (Kirchenkreis Winsen/Luhe) Gemeindeerfahrungen sammelte. Neben der Gestaltung von Gottesdiensten und der Seelsorge sieht Meyer in Glaubenskursen eine Möglichkeit, Menschen für den Glauben zu begeistern.

Sonntag, 17. Februar, ist das Ordinationsdatum von Dennis Oswich. Der Gottesdienst beginnt um 15 Uhr in der Michaeliskirche in Fallersleben. Der 31 Jahre alte Theologe wurde in Hildesheim geboren. Dem Studium in Bethel und Marburg folgte das Gemeindevikariat in Bienenbüttel (Kirchenkreis Uelzen). Oswich, der als Jugendlicher zu den Pfadfindern gehörte, sieht eine seiner Aufgaben darin, der Gemeinde liturgische Traditionen zu vermitteln. Auch Hausbesuche liegen dem Seelsorger, der mit der Theologin Merle Oswich verheiratet ist, am Herzen.

Merle Oswich wird gemeinsam mit ihrem Mann in Fallersleben tätig sein und auch am selben Tag zur Pastorin ordiniert. Die als nebenberufliche Kirchenmusikerin ausgebildete Merle Oswich wurde 1985 in Hagen/Westfalen geboren. Nach dem Studium in Bethel und Marburg kam sie als Vikarin nach Deutsch Evern (Kirchenkreis Lüneburg), wo ihr Liturgie und Predigt „neu wichtig geworden“ sind. Die Kirchengemeinde in ihren Bezügen vor Ort wahrzunehmen, ist eines der Anliegen, die sie aus ihrer Vikariatsgemeinde mitbringt.

Für Landessuperintendent Dieter Rathing zeigt sich in den Interessen und Vorerfahrungen der angehenden Pastoren „die Vielfalt der Talente und Kompetenzen“. Mit ihnen kämen hoch motivierte Pastoren in die Gemeinden. Sie bräuchten bei ihrem Berufseinstieg vor allem „Freiheit, ihre Ideen für unsere Kirche einzubringen und den Raum, ihre Fähigkeiten einzusetzen“, sagt Rathing, kurzum: „Viel Vertrauen, wenig Gängelung.“ Trotz mancher Belastungen bedeute der Pfarrberuf ein Privileg, ist der Regionalbischof überzeugt: „Wir dürfen Menschen an entscheidenden Punkten ihres Lebens begleiten mit den guten Glaubenseinsichten unserer christlichen Tradition.“ 

Hartmut Merten