Was Fasten mit dem Glauben zu tun hat

Die Fastenzeit beginnt am Aschermittwoch und lädt Gläubige ein, sich auf eine 40-tägige Reise des bewussten Verzichts zu begeben. Diese Tradition, die in allen großen Religionen verankert ist, hat im Christentum eine besondere Bedeutung als Zeit der Vorbereitung auf Ostern.

Ursprung und Bedeutung des Fastens

Die 40-tägige Fastenzeit im Christentum hat einen biblischen Hintergrund. Sie erinnert an die Zeit, die Jesus laut Überlieferung in der Wüste fastend verbrachte, bevor er vom Teufel in Versuchung geführt wurde. In der evangelischen Tradition wird diese Zeit auch als Passionszeit bezeichnet, um an das Leiden Jesu vor seinem Tod zu erinnern.

Formen des Fastens

Traditionell bedeutet Fasten, auf bestimmte Speisen oder Lebensmittel zu verzichten. Dies kann von der Reduktion bestimmter Nahrungsmittel bis hin zum vollständigen Nahrungsverzicht reichen. In der heutigen Zeit hat sich das Konzept des Fastens erweitert. Was Fasten mit dem Glauben Viele Menschen verzichten auch auf moderne Annehmlichkeiten wie Smartphones, Autofahren oder Genussmittel wie Alkohol und Zigaretten.

Fasten ist somit mehr als nur eine religiöse Tradition. Es ist eine Einladung zur Selbstreflexion, zur Stärkung des Glaubens und zum aktiven Engagement für eine bessere Welt. 

Fasten und spirituelle Erfahrung

Das Ziel des Fastens geht über den bloßen Gewichtsverlust hinaus. Es geht vielmehr darum, durch bewussten Verzicht eine tiefere Verbindung zu sich selbst und zum eigenen Glauben zu finden. Viele Fastende berichten von einem "Fasten-High", einem Zustand erhöhter Stimmung und Klarheit, der eintritt, nachdem der Körper sich an die Enthaltsamkeit gewöhnt hat.

Fasten als Weg zur Veränderung

Ob traditionelles religiöses Fasten oder moderne Formen wie das Klimafasten – der Kern bleibt derselbe: Es geht um bewussten Verzicht als Weg zur persönlichen und gesellschaftlichen Veränderung. In einer Zeit globaler Herausforderungen bietet das Fasten die Möglichkeit, innezuhalten, zu reflektieren und neue Perspektiven zu gewinnen.

Fasten ist somit mehr als nur eine religiöse Tradition. Es ist eine Einladung zur Selbstreflexion, zur Stärkung des Glaubens und zum aktiven Engagement für eine bessere Welt. In diesem Sinne verbindet das Fasten persönliche spirituelle Erfahrung mit gesellschaftlicher Verantwortung und zeigt, wie tief verwurzelte religiöse Praktiken auch heute noch relevant und transformativ sein können.

Theologischer Impuls

„Gott sprach zu Mose: »Ich habe das Murren der Gemeinde Israel gehört. Sage ihnen: ›Gegen Abend bekommt ihr Fleisch zu essen, am Morgen sollt ihr euch an Brot sättigen. Ihr sollt einsehen, dass Ich da bin, eure Gottheit‹«

Am Abend kamen Wachteln geflogen und bedeckten das Lager; am nächsten Morgen schlug Tau sich rings um den Zeltplatz nieder. Als der Tau verdunstete, blieb auf dem Wüstensand etwas Feines, Flockiges, wie feiner Raureif, übrig. Die Leute sahen es und riefen einander zu: »Was ist denn das?« Sie kannten das Zeug nicht. Mose klärte sie auf: »Das ist das Brot, das Er euch zur Nahrung gibt.

Im Hinblick darauf gilt Ihre Anweisung: ›Sammelt, so viel ihr braucht, einen Krug pro Kopf der Bevölkerung. Jede Zeltgemeinschaft soll sich versorgen.‹« Die Israelitinnen und Israeliten taten das; die einen sammelten mehr, die anderen weniger. Als sie alles Gesammelte maßen, da hatten die Vielsammler keinen Überschuss und die Wenigsammler keinen Mangel, sie hatten gerade so viel heimgebracht, wie jede Person brauchte.

2. Mose 16, 11-18 (Übersetzung: Bibel in gerechter Sprache)

epd erklärt die Fastenzeit

Juden machen es zu Jom Kippur, Muslime an Ramadan. Christen fasten jedes Jahr 40 Tage von Aschermittwoch bis Ostern.
Warum eigentlich?

zum Video auf epd

Klimafasten 2025

In diesem Jahr startet zum elften Mal die ökumenische Aktion "Klimafasten". Diese moderne Interpretation des Fastens verbindet spirituelle Praxis mit aktivem Klimaschutz. Unter dem Motto "Gemeinsam aufbrechen in die Zukunft – Klimaschutz in der Gemeinschaft" lädt die Aktion dazu ein, sich auch in herausfordernden Zeiten für den Klimaschutz zu engagieren und andere dabei einzubeziehen.

Die Aktion bietet eine Vision für das Jahr 2050, die aufzeigt, wie unsere Welt aussehen könnte, wenn wir jetzt die richtigen Weichen stellen. Themen wie grüne Städte, nachhaltige Mobilität und erneuerbare Energien stehen im Fokus. Jede Woche widmet sich einem spezifischen Thema, begleitet von Bibelstellen, praktischen Anregungen und Raum für persönliche Reflexionen.

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