"Wir müssen etwas tun. Raushalten geht nicht. Wir sind bisher zu leise“, das sagt Dieter Haupt, Mitglied der Synode des Kirchenkreises. Die Synode des evangelischen Kirchenkreises fordert deshalb künftig alle zuständigen Personen, Gremien und Institutionen auf, sofort die gesetzlichen Grundlagen für eine Geschwindigkeitsbegrenzung von 110 km/h auf Autobahnen zu schaffen und diese danach auch umzusetzen.
Herr Haupt, warum setzen Sie sich als Mitglied der evangelischen Kirche für ein Tempolimit auf Autobahnen ein?
Dieter Haupt: Als Christen glauben wir, dass Gott diese Welt geschaffen hat und dass es unsere Verantwortung ist, die Schöpfung zu bewahren. Das bedeutet auch, sorgfältig mit den Ressourcen und dem Leben auf dieser Erde umzugehen. Eine Geschwindigkeitsbegrenzung auf Autobahnen dient dem Leben: Sie hilft, schwere Unfälle zu vermeiden und den CO2-Ausstoß zu reduzieren. Beides sind wichtige Ziele, die wir als Christen unterstützen.
Warum haben Sie sich konkret für ein Tempolimit von 110 Stundenkilometern entschieden?
Haupt: Wir haben im Ausschuss für Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung darüber intensiv diskutiert. Ein Limit von 100 km/h wäre zwar noch effektiver, um Schadstoffausstoß zu reduzieren, aber der Geschwindigkeitsunterschied zu Lkw wäre dann problematisch. 110 km/h sehen wir als einen sinnvollen Kompromiss, der sowohl die Verkehrssicherheit als auch den Klimaschutz voranbringt.