In einem festlichen Gottesdienst mit rund 800 Teilnehmern ist Dieter Rathing am 28. August 2011 in der Lüneburger St. Johanniskirche in das Amt des Landessuperintendenten für den Sprengel Lüneburg eingeführt worden.
In Anlehnung an einen Psalmvers sagte Landesbischof Ralf Meister in seiner Ansprache: "So viel Raum wie im großen Sprengel Lüneburg zur Mitgestaltung hatten Sie noch nie." Lüneburg ist die im Blick auf die Fläche und Zahl der Kirchenmitglieder größte Region der Landeskirche.
"Sie werden eine besondere Verantwortung für die haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Kirche im Sprengel haben", skizzierte Meister die Aufgabe des neuen Regionalbischofs. Der weite Raum, von dem der Psalm spricht, sei ein Geschenk Gottes: "Mögen Sie von der Weite Gottes in unsere enge Welt etwas hineingeben", sagte der Landesbischof.
Der niedersächsische Kultusminister Dr. Bernd Althusmann betonte in seinem Grußwort die bewährte Partnerschaft von Kirche und Staat. Beide hätten die Aufgabe, "das gemeinsame kulturelle Erbe zu wahren und zu pflegen". Der Minister wünschte Dieter Rathing Mut und Zuversicht im neuen Amt: "Wer mit Gottvertrauen arbeitet, muss sich wahrlich nicht fürchten."
Die Grüße der katholischen Kirche überbrachte Heinz-Günter Bongartz aus Hildesheim. Lüneburg stehe für die Ökumene, sagte der Weihbischof mit Blick auf das ökumenische Gemeindezentrum St. Stephanus. Die Verbundenheit der evangelisch-lutherischen und katholischen Kirchen werde weiter wachsen. "Wir freuen uns auf ein neues Miteinander!"
Der Lüneburger Oberbürgermeister Ulrich Mädge erinnerte in seiner Ansprache augenzwinkernd an ein historisches Ereignis des Jahres 1406: Damals hatte der Bischof von Verden die Absicht, seinen Sitz in die Salzstadt zu verlegen. Die Lüneburger hätten dem Ansinnen widerstanden und das Patronat über St. Johannis und St. Nicolai übernommen. Bis heute sei das Patronat "ein Stück gelebtes Zusammenleben", sagte Mädge, der den bisherigen Verdener Superintendenten Dieter Rathing und seine Familie herzlich in der Hansestadt willkommen hieß.