Der ehemalige Lüneburger Superintendent Martin Voigt ist am 26. Oktober verstorben. Der Geistliche leitete den Kirchenkreis Lüneburg von 1973 bis 1987. Er wurde 93 Jahre alt.
Martin Voigt wurde 1928 in Bethel bei Bielefeld geboren. Nach dem Abitur studierte er in Tübingen, Oxford, Edinburgh, Heidelberg und Göttingen Evangelische Theologie. Auf das Vikariat in Loccum und Hildesheim folgte 1956 die Ordination zum Pfarrer in der Celler Stadtkirche.
Nach anderthalb Jahren als Hilfsgeistlicher in Holzminden wechselte Martin Voigt 1958 als Hilfssachbearbeiter in das Landeskirchenamt nach Hannover, bevor er 1962 eine Pfarrstelle in Hannover antrat. 1967 erfolgte die Ernennung zum Studiendirektor des damals neugegründeten Predigerseminars in Rotenburg an der Wümme.
Nach seiner Zeit als Superintendent in Lüneburg ging Voigt nach Pullach bei München, wo er das Prediger- und Studienseminar der Vereinigten Evangelisch-lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD) als Rektor leitete. Im Ruhestand kehrte er zunächst nach Lüneburg zurück, die letzten Lebensjahre verbrachte er in der Seniorenresidenz am Stift in Fischbeck.
„Martin Voigt war ein profund gebildeter Theologe, der in benachbarten Disziplinen wie Kunstgeschichte und Musikwissenschaft nicht minder versiert war“, würdigt Regionalbischof Dr. Stephan Schaede den Verstorbenen. Als Superintendent habe Voigt mit ökumenischem Weitblick den Grundstein für das bis heute vorbildliche Miteinander der christlichen Konfessionen in Lüneburg gelegt, sich zudem für diakonische Einrichtungen und den Zusammenhalt von Kirche und Diakonie stark gemacht. „Unvergessen ist auch seine Erzählkunst, mit der er ungezählten Besucherinnen und Besuchern die Bildersprache seiner geliebten St. Johanniskirche nahegebracht hat.“
Hartmut Merten