Regionalbischof besucht den Kirchenkreis Gifhorn

Nachricht Gifhorn, 21. Februar 2019

Zwischen der Realität einer kleiner werdenden Kirche und gleichzeitig hoffnungsvollen Weichenstellungen für die Zukunft des Kirchenkreises Gifhorn verortet Landessuperintendent Dieter Rathing sein Resümee, nachdem er den südlichen Bereich des Sprengels Lüneburg besucht hatte.

Im Rückblick verlieh er bildhaft der Stadtgemeinde St. Nicolai eine Tapferkeitsmedaille, die nicht nur vielfache Wechsel ihrer Pastoren in den letzten Jahren hinbekommen hat, sondern auch eine aufwendige Erneuerung des Gemeindehauses. Die Besetzung von Pastorenstellen wird immer schwieriger werden, sagte Rathing nach seinen Gesprächen dem Kirchenkreis Gifhorn voraus. Die Vakanzen werden länger, so erleben es die Gemeinden hier schon heute.

In den Gesprächen mit Vertretern der Einrichtungen und Gremien des Kirchenkreises in der Südheide sah der Landesbischof einige hoffnungsvolle Perspektiven. Vor allem in der diakonischen Arbeit. Zum Beispiel das Diakonische Werk. Hier können Menschen über ihre ganze Lebensspanne begleitet werden. Von Konfliktgesprächen in der Schwangerschaft, über die Unterstützung junger Eltern, der sozialen Beratung in Notsituationen bis zur Begleitung von trauernden Menschen sind die Beratungsangebote mitten im Leben der Menschen verankert.

In der Hilfe für Geflüchtete im Café Aller, dem sozialen Kaufhaus nebenan und die Beteiligung im Trägerverein der christlich-muslimischen Kita „Abrahams Kinder“ freute der Landessuperintendent sich, ökumenische Zusammenarbeit zu erleben. Den Kita-Verband mit acht Kindergärten in evangelischer Trägerschaft beschreibt er als Orte der Weitergabe christlichen Glaubens: „Gerade in unserer Zeit ist es wichtig, hier Orte gelebter christlicher Traditionen zu haben.“

Kirche gestalte die Gesellschaft immer noch mit, auch wenn sie zahlenmäßig weniger wird, so Rathing. Pro Jahr schrumpft der Kirchenkreis Gifhorn mit seinen derzeit insgesamtb 56.000 Mitgliedern um ungefähr ein Prozent. Aber der Kirchenkreis Gifhorn sei in seinem gesellschaftlichen Engagement sichtbar. Ein Beispiel dafür ist der Bau eines Hospizes in Gifhorn, den der Kirchenkreis mitträgt.

Mit Blick auf die Kirchengemeinden erlebte Dieter Rathing, dass sie seit seinem letzten Besuch vor sieben Jahren dichter zusammengerückt sind. „Die Identifikationsstiftende Kraft der einzelnen Kirchengemeinden ist uns in der evangelischen Kirche bewusst. Die Frage ist nur, wie kann man besser zusammenwachsen, um Kräfte zu bündeln?“ Da sei der Kirchenkreis schon auf einem guten Weg, so der Landessuperintendent. Die Visitation endete mit einem festlichen Gottesdienst am 24. Februar in St. Nicolai.

Ulla Evers

Die identifikationsstiftende Kraft der einzelnen Kirchengemeinden ist uns in der evangelischen Kirche bewusst. Die Frage ist nur, wie kann man besser zusammenwachsen, um Kräfte zu bündeln?

Dieter Rathing