Außer Polizei und Zoll waren Einsatzkräfte von Feuerwehr, Rettungsdiensten, Technischem Hilfswerk, Kriseninterventionsteams sowie die Notfallseelsorge vertreten. Pastor Bernd Paul, Beauftragter für die Notfallseelsorge im Sprengel, befragte einzelne Vertreter der Hilfsorganisationen zu ihrer Motivation. Zudem gaben Einsatzkräfte Ein Blick in ihren Arbeitsalltag.
So berichtete Christof Vietgen, Leiter des Einsatz- und Streifendienstes der Polizeiinspektion Lüneburg/ Lüchow-Dannenberg/ Uelzen, von einem Einsatz mit einem alkoholkranken, polizeilich hinlänglich bekannten Mann. Dessen Leben sei mit der Zeit in eine solche Schieflage geraten, dass er gar nicht mehr die Motivation finde, sein Leben in den Griff zu bekommen. Vietgen schilderte dabei auch die Zusammenarbeit mit dem Rettungsdienst und fasste zusammen: „Wir alle stehen an der Nahtstelle des sozialen Netzes. Wir halten es zusammen, versuchen es zu flicken.“
Dennoch müssten die Angehörigen von Polizei, Kriseninterventionsteam, Feuerwehr oder auch THW feststellen, dass sie menschliches Leid nicht verhindern können. Aber sie könnten den Menschen helfen, mit diesem Leid umzugehen. Die „Retter in der Not“ seien täglich mit dem Leid konfrontiert. Doch man helfe sich gegenseitig. So stellte Benjamin Bahr von der Feuerwehr fest: „Jeder hat sein Päckchen zu tragen. Aber mit den Kameraden trägt man das zusammen.“
Wie belastend der Dienst sein kann, schilderte auch Dr. Stephan Schaede, welcher die Polizei Lüneburg einige Tage zuvor in einem Freitagnachtdienst begleiten durfte. Der Regionalbischof nannte unter anderem Anfeindungen, denen Polizeibeamte im Dienst oft ausgesetzt sind, und bewunderte die Geduld der Beamten. „Mir wäre der Kragen geplatzt“, gestand der Geistliche.
Alle Organisation sind von den aktuellen Krisen betroffen, das wurde an dem Abend deutlich, jede auf ihre eigene Weise. Und alle Einsatzkräfte versuchen, bestmöglich damit umzugehen und sich gegenseitig zu unterstützen. Der Gottesdienst sollte dazu beitragen, den Zusammenhalt zu stärken. Im Anschluss gab es auf dem Weihnachtsmarkt vor der St. Johanniskirche die Gelegenheit, sich untereinander auszutauschen. Das einhellige Resümee: „Wir sitzen alle in einem Boot“.
Pressestelle der PD Lüneburg/ Hartmut Merten